17.08.2016

Umwelt-Tipp 9

Nicht jede Grünfläche ist auch Natur

Im Sommer freut man sich, dass es überall grünt und blüht. Doch darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass „grün“ allein nicht biologische Vielfalt bedeutet, dass jede Grünfläche automatisch „Natur“ bedeutet.

Warum sollten in Rasenflächen nicht einmal ein paar andere Blumen wachsen, warum könnte man nicht einheimische Sträucher anpflanzen? Vielleicht finden Sie ja im eigenen Garten eine Fläche, auf der Sie eine Blühwiese ansähen können, oder Sie überlassen eine Ecke sich selbst.
Ich möchte betonen, dass aus meiner Sicht im Garten Unkrautvernichter wie Roundup tabu sind, auf versiegelten Flächen sogar verboten! Wenn die eine oder andere Ecke sich etwas selbst entfalten kann, so ist das nur gut für die Artenvielfalt und bereichert den Garten! Bienen und andere Insektenarten werden es Ihnen danken.
Ein interessantes Projekt in diesem Zusammenhang heißt „Lebendige Friedhöfe“. Auf ungenutzten Friedhofsflächen in der Verantwortung der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands wird gezielt eine Wildwiesensaat ausgebracht. Das vereinfacht nicht nur die Pflege, sondern ist auch gut für die Biodiversität. Vielleicht lassen Sie sich in Ihrem Umfeld davon inspirieren?  Es gibt sicher auch im Bereich der katholischen Gemeinden Rasenflächen, die man dafür nutzen könnte.

Dr. Wendelin Bücking, Umweltbeauftragter im Bistum Magdeburg, E-Mail umwelt@bistum-magdeburg.de