21.09.2015
Klima: Es ist fünf vor zwölf
Die Vorbereitungen für den Weltklimagipfel der Vereinten Nationen im Dezember in Paris laufen auf Hochtouren. Wer wissen will, worum es bei der Diskussion um Erderwärmung, Polschmelze und erneuerbare Energien wirklich geht, kommt um einen Besuch des Portals „klimaretter.info“ kaum herum. Auch katholische Verbände empfehlen das Online-Magazin.
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Es ist fünf vor zwölf: Dürren und Unwetter vernichten bereits jetzt Ernten. Der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten. Foto: kna-bild |
Keine Frage, es ist fünf vor zwölf. 2014 war (und 2015 wird wohl) das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Dürren und Unwetter vernichten immer mehr Ernten. Schon bald werden ganze Inseln und Küstenregionen verschwinden, weil der Meeresspiegel, so zeigen es jedenfalls jüngere Studien, in den kommenden hundert Jahren um bis zu sechs Meter steigen könnte. Sogar dann, wenn es gelingt, die Erderwärmung auf einen Anstieg von „nur“ zwei Grad zu begrenzen. Schon jetzt sind Millionen von Menschen auch vor den Folgen des Klimawandels auf der Flucht.
Papst Franziskus: Wir haben die Natur zur Müllhalde gemacht
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Die Seite "klimaretter.info" informiert umfassend über Klimawandel und erneuerbare Energien. Foto: screenshot/klimaretter.info |
Die Gefahr, dass die Erde bald vollkommen überhitzt, ist inzwischen so groß, dass längst etliche Experten raten, sich möglichst rasch und am besten umfassend von sämtlichen fossilen Brennstoffen wie der Kohle zu verabschieden. Anders formuliert, wenn wir nicht bald und konsequent umlenken, ist die Menschheit, sind wir alle, auf dem allerbesten Weg die Erde zu vernichten. Das sieht auch Papst Franziskus so. In seiner viel beachteten Enzyklika „Laudato Si“ prangerte das Oberhaupt der katholischen Kirche den Konsumrausch, die Umweltzerstörung sowie die Unterwerfung der Politik unter das Primat der Wirtschaft als „selbstmörderisch“ an und verglich den Zustand unseres Planeten mit dem einer „Müllhalde“. „Niemals haben wir unser gemeinsames Haus so schlecht behandelt und verletzt wie in den letzten beiden Jahrhunderten.“
Information und Orientierung zum Klimawandel
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Nick Reimer Foto: klimaretter.info |
Auf dem Weltklimagipfel im Dezember in Paris wollen die Vereinten Nationen die Umkehr einleiten. Wer wissen will, worum es da bei der Diskussion um immer neue Hitzewellen und dem dringend notwendigen Umstieg auf erneuerbare Energien wirklich geht, der informiert sich auf klimaretter.info. Sogar katholische Verbände wie Misereor empfehlen das politische Onlinemagazin gerne weiter. Neben tagesaktuellen Nachrichten, werden dort seit nunmehr rund neun Jahren vor allem Berichte, Analysen, Kommentare, Forschungsergebnisse und Blogbeiträge namhafter Klimaexperten veröffentlicht. Um uns Normalbürgern „Informationen und Orientierung zu allen Aspekten des Klimawandels“ zu geben, wie es im Selbstverständnis des Onlinemagazins heißt. Im Vorfeld des Klimagipfels, der in Paris stattfinden wird, ist natürlich die Diskussion um einen neuen Weltklimavertrag das bestimmende Thema auf klimaretter.info.
Gegründet wurde das Magazin 2007 von den Journalisten Toralf Staud (Die Zeit) und Nick Reimer (die tageszeitung, taz) noch unter dem Namen „wir klimaretter.de“. Namensgeber des Portals war das im gleichen Jahr erschienene, inzwischen weitgehend vergriffene Sachbuch „Wir Klimaretter - So ist die Wende noch zu schaffen. 2010 wurde das Magazin in klimaretter.info umbenannt. Herausgeber ist laut Wikipedia ein Gremium von Privatpersonen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Chefredakteur ist Nick Reimer, der im Netz zudem einen eigenen Blog unterhält. Neben den sieben Redakteuren berichten zwölf Korrespondenten im In- und Ausland sowie die Agentur IPS für das Portal. In dem Meinungsressort schreiben regelmäßig die Herausgeber und Redakteure sowie einige externe Kolumnisten. Im Monatsdurchschnitt erreicht klimaretter.info 138.000 Seitenabrufe. Das Magazin finanziert sich durch Werbung, Spenden und Förderbeiträge. Alle Artikel sind frei zugänglich und können im Anschluss diskutiert und kommentiert werden.
Ihr Webreporter Andreas Kaiser