28.11.2016
"Hier werden Sie geholfen"
„Katholisch hilft“ ist die Anlaufstelle für all jene, die schon immer etwas über die katholische Kirche, den Glauben, die Rituale oder das Kirchenrecht wissen wollten, sich aber bisher nicht zu fragen wagten…
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Neu im Netz und auf Facebook |
Das Internet ist etwas Feines. Seitdem es das Netz (der nahezu unbegrenzten Möglichkeiten) gibt, kann man online so gut wie alles recherchieren, wofür man vor ein paar Jahren ganze Bibliotheken und staubige Archive durchkämmen musste. Da aber auch gigantische Suchmaschinen wie Google längst nicht alle Antworten kennen, haben vor kurzem ein paar junge, engagierte Katholiken das Portal „katholisch hilft“ gegründet. Über die Webseite und einen gleichnamigen Auftritt bei Facebook können seither Interessierte einem Team von elf Experten all das fragen, was sie schon immer über unsere Kirche (mit 1,2 Milliarden Mitgliedern weltweit) wissen wollten.
Was kostet eigentlich eine Taufe?
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Cornelia Klaebe (Foto: Facebook) |
Unter den Fachleuten, die allesamt ehrenamtlich arbeiten, befindet sich neben etlichen Theologen auch die Kirchenzeitungsredakteurin Cornelia Klaebe, die seit rund einem Jahr für den Berlin-Teil vom „Tag des Herrn“ verantwortlich ist. Im Gespräch mit dem Webreporter gibt sie einen kurzen Überblick über die Fragen, die dem Team von „katholisch hilft“ bisher gestellt wurden. „Einer wollte mal wissen, welche biblischen Trinksprüche es gibt. Ein anderer hat uns gefragt, was eine Taufe kostet“, sagt sie.
Nachlesen kann man die meisten Antworten entweder bei Facebook oder bei www.katholisch-hilft.de. Andere wiederum eher persönliche Anfragen erblicken nicht das Licht der Öffentlichkeit, sondern laufen nur per PN (so heißen die privaten Nachricht auf Facebook) oder per eMail. So wollte eine Konvertitin jüngst wissen, ob sie, nachdem sie einstmals bereits evangelisch geheiratet hatte, inzwischen aber wieder geschieden sei, nun noch einmal im katholischen Ritus heiraten könne.
Projektvater Lesting hat auch schon die Stundenbuch-App kreiert
Nach einer ersten Testphase, in der es laut Portalgründer Stefan Lesting - einem katholischen Medienberater, Blogger und Buchautor - bereits 3000 Interaktionen mit Interessierten gab, tröpfeln die Anfragen allerdings zurzeit eher etwas verhalten ein. Das mag daran liegen, dass die meisten Menschen, die die Webseite kennen, ohnehin schon im katholischen Raum zuhause sind, und von daher das Angebot gar nicht brauchen. Während hingegen jene, die Fragen hätten, gar nichts vom dem Hilfsprojekt Angebot wissen….
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Das Gründungsteam von "Katholisch hilft". Zweiter von rechts Stefan Lesting (Foto: Facebook) |
Lesting wünscht sich nicht zuletzt von daher von der Kirche etwas mehr ideelle und finanzielle Unterstützung für das eigentlich zukunftsträchtige Projekt. Ins Leben gerufen wurde das Portal auf dem ersten kirchlichen „Hackathon“, der Ende Oktober auf Einladung des Erzbistums in Köln stattgefunden hatte. Auf dem Kongress sollten Grafiker, Programmierer, Konzeptionisten und Webentwickler nach neuen zeitgemäßen Umsetzungsformen für Kirchenthemen suchen. Zwar wurde das Portal auf dem Hackathon „gelauncht“. Bisher aber gibt es seitens des Bistums keine Aussagen darüber, wie es nun mit Projekt, das ja einzig auf dem Engagement Ehrenamtlicher fußt, offiziell weiter gehen soll.
Projektvater Lesting ist übrigens in der Szene längst kein Unbekannter mehr. Bereits vor einigen Jahren hat er zusammen mit dem Kapuzinerbruder Paulus Terwitte die (auch hier schon besprochene) Stundenbuch-App veröffentlicht. Seit 2014 ist Lesting zudem Vorsitzender des katholischen Pressebundes, der sich für einen Journalismus stark macht, der sich an mehr an christlichen Werten als an schnöden Verkaufszahlen orientiert. Der Bund hat derzeit eigenen Angaben zufolge rund 600 Mitglieder, Förderer und Freunde und veranstaltet Mitte Januar 2017 den Jugendmedienkongress in Stuttgart.
Ihr Webreporter Andreas Kaiser