10.08.2015
Die Welt von oben!
Immer mehr Menschen lichten die Welt - modernen Drohnen und hochauflösender Actionkameras sei Dank - von oben ab. Das angesagte Portal Dronestagram und das Journal National Geografic haben jetzt die besten Luftaufnahmen ausgezeichnet. Neben Naturaufnahmen sind auch Kirchen und Klöster zu sehen.
Mit Gottes Augen, könnte man sagen, wird hier die Welt gezeigt. Mit Überblick. Von oben! Und weil die Bilder, die dank der Kombination von Drohnen und moderner Actionkameras (etwa der GoPro) entstehen, oft so atemberaubend sind und „die Welt aus einer ganz neuen Perspektive zeigen“, hat der Franzose Eric Dupin das Foto- und Videoportal Dronestagram ins Leben gerufen. Hier können die Fans und Betreiber von Drohnen ihre Luftaufnahmen ins Netz stellen. Schnell entwickelte sich die Plattform zur angesagten Webseite. Was Facebook für selfiesüchtige Jugendliche ist oder Instagramm für ambitionierte Hobbyfotografen, das ist nun „Dronestagram“ für die „Überflieger“, wie jüngst eine Zeitung titelte.
Portal für „Überflieger“
Das hier mit vergleichsweise geringen Mittel oft Aufnahmen geschossen werden, die auch den Profifotos aus Helikoptern oder Flugzeugen in nichts nachstehen, blieb auch den Journalisten vom „National Geografic“ nicht lange verborgen. Gemeinsam mit dem Portal riefen sie einen Wettbewerb zur Auszeichnung der besten Drohnenfotos aus. Mehr als 5000 Bilder wurden eingereicht. Die Jury, unter anderem besetzt mit dem Fotografen und Pulitzer-Preisträger Ken Geiger, prämierte neben den Kategorien „Orte“, „Natur“, „Beliebteste“ auch „Dronies“, also Selfies von oben.
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Nebulös (Foto: Ricardo Matiello) |
Gewinner in der Rubrik „Orte“ sowie „Beliebteste“ wurde ein ungewöhnliches Foto der „Catedral Basilica Menor Nossa Senhora Da Gloria“ im brasilianischen Maringá. Es zeigt wie die Kirchturmspitze sacht aus einem dichten Nebelfeld herausragt. Um das einzigartige Foto aufzunehmen, musste ein gewisser Ricardo Matiello viel Geduld aufbringen. „Die Stadt, in der ich lebe, ist sehr flach, fast immer ist es hier sonnig und heiß“, schreibt er. Als eines Tages jedoch plötzlich dicker Nebel über dem Zentrum lag, ließ Matiello sofort sein Fluggerät aufsteigen und automatisch Fotos machen, ohne zu wissen, ob über dem Nebel Wolken lagen oder die Sonne schien. Erst als er die Speicherkarte aus der Kamera nahm und die Bilder ansah, erkannte er, wie sehr sich der morgendliche Umweg gelohnt hatte.
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Umzingelt (Foto: Tim McKenna) |
Nicht weniger spektakulär ist auch das Siegerbild von Tim McKenna in der Kategorie „Natur“. Es zeigt mehrere Haie wie sie zwei Schnorchler an der Küste der Insel Moorea in Französisch Polynesien umkreisen. Auch dieses Foto entstand eher zufällig, als McKenna gerade für ein Werbeshooting auf der Insel war und ein paar Bilder für einen neuen Reisekatalog schießen wollte.. .
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Einsam? (Foto: wanaiifilms.com) |
Auf Platz zwei in der Kategorie „Orte“ landete ein Bild vom Mont Saint Michel von einem User namens wanaiifilms. In dem im 11. Jahrhundert errichteten Kloster an der Nordküste Frankreichs lebten und arbeiteten bis in die 1960er Jahre Benediktiner. 2001 haben Ordensleute der Gemeinschaften von Jerusalem den Bau übernommen, der jährlich von etwa 3,5 Millionen Touristen besucht wird.
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Absprung (Foto: w00tsor) |
Beeindruckt hat die Jury auch das Foto von w00tsor. Es zeigt einen jungen Mann, der sich am Plazuela Sanchez Taboada im mexikanischen Mazatlán von einer Klippe stürzt. Nicht etwa aus Jux und Tollerei oder als Mutprobe, sondern schlicht und einfach, weil er das Geld der Zuschauer braucht. w00tsor schreibt dazu: „Täglich riskieren die Springer ihr Leben für ein paar Pesos und den Jubel der Menge. Der Ort ist zu einem Wahrzeichen für Mazatlán geworden.“
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Trauminsel (Foto: Marama Photo Video) |
Aber auch der dritte Platz in der Kategorie „Natur“ von Marama Photo Video kann sich mehr als sehen lassen. Das Foto zeigt die ganze Schönheit der Schöpfung beziehungsweise von unserem Heimatplaneten, nämlich die tahitianische Insel Tahaa im Südpazifik. Aber um ehrlich zu sein, eigentlich lohnen sich fast alle Fotos des Wettbewerbs und auf Dronestagram …
Ihr Webreporter Andreas Kaiser