24.05.2012
Wallfahrt der Mitglieder des Diözesan-Kolpingwerkes Magdeburg nach Sandersdorf
Auch heute brauchen Menschen Hilfe
„Gott weist den Weg“ stand über der Kolpingwallfahrt am 13. Mai zur St.-Marien-Kirche in Sandersdorf. Das Glaubenstreffen des Kolpingwerkes der Magdeburger Ortskirche findet seit 1975 jeweils am zweiten Sonntag im Mai in Sandersdorf statt.
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Neben der gemeinsamen Feier der Eucharistie gab es bei der Wallfahrt nach Sandersdorf auch viel Gelegenheit zum Gespräch wie hier vor der St.-Marien-Kirche. Foto: Bernadette Proske |
Von Bernadette Proske
Sandersdorf. Dass es jetzt am 13. Mai mehr als nur ein Treffen von einigen Kolpingmitgliedern aus der näheren Umgebung war, ließ sich an den 15 schwarz-orangenen Bannern ablesen, mit denen die Vertreter der anwesenden Kolpingsfamilien zu Beginn des Gottesdienstes in die Kirche einzogen. Und das waren sechs Banner mehr als 2011. Unter den Wallfahrern waren Vertreter von Kolpingsfamilien, die schon viele Jahre nicht mehr dabei waren. Die Kirche jedenfalls platzte fast aus ihren Nähten. Für manche Wallfahrer war dies ein Zeichen für einen neuen Aufbruch, zu dem das Thema der Wallfahrt „Gott weist den Weg“ wie die Faust aufs Auge passte.
Das fand auch Pfarrer Andreas Ginzel. Für den neuen Bitterfelder Seelsorger war es die erste Kolpingwallfahrt in Sandersdorf. In seiner Predigt ermunterte er die Gemeinden und Kolpingsfamilien, auf Gott zu hören. „Gott weist den Weg für uns. Er hat Jesus Christus in diese Welt gesandt, um den Willen Gottes umzusetzen.“ Jesus empfiehlt uns, den Weg Gottes zu gehen, in dem wir seine Gebote befolgen und in der konkreten Situation interpretieren. „Dabei ist die Liebe das größte Gebot und die Messlatte, ob das, was wir tun, auch stimmt.“
Adolph Kolping sei zu seiner Zeit Gottes Ruf gefolgt, in dem er den wandernden Gesellen Heimat und Familie gab. Und wie könne es heute aussehen, Gottes Weg zu gehen in einer Gesellschaft, die scheinbar ohne Kompass läuft? „Die Heimatlosen von heute sind andere. Da sind die Jugendlichen, die Orientierung für ihren beruflichen Weg suchen. Da sind Familienmitglieder, die Geborgenheit erfahren wollen. Und da sind die vielen alten Menschen. Hier liegen Schwerpunkte des Engagements für Kolpingsfamilien und Gemeinden“, so Ginzel.
Mit einem Vortrag über die Entwicklung des Kolping-Partnerlandes Benin stellte der Vorsitzende des Diözesan-Kolpingwerkes, Berno Wendt, am Nachmittag ein weiteres Handlungsfeld vor. Der Diözesanverband unterstützt seit fünf Jahren Projekte in dem Land. So werden Minikredite zum Aufbau von kleinen Existenzen vergeben oder Ausbildungen in den Bereichen Viehzucht und Ackerbau vorangetrieben. „Mit dieser Unterstützung haben sich schon viele Menschen aus der Armut retten können“, betonte Wendt bei seinem Vortrag. „Auch hier weist uns Gott einen Weg, den Weg der Nächstenliebe.“